27 Jul Immobilien Marktbericht Region Regensburg und Schwandorf 2022/2023
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Erste Anzeichen für Trendwende am Immobilienmarkt
Auch im zweiten Pandemiejahr blieb der Immobilienmarkt in der Region stabil –2021 stiegen die Kauf- und Mietpreise weiter an. In ihrem neu erschienenen Immobilienmarktbericht stellen die lokalen RE/MAX Immobilienmakler fest, dass sich die Preise für Einfamilienhäuser in der Stadt Regensburg in den letzten zehn Jahren verdoppelt habe. Im Landkreis waren es 85 Prozent Steigerung und im Landkreis Schwandorf verteuerten sich die Hauspreise seit 2011 um gut ein Drittel.
Ebenfalls angestiegen sind die Wohnungspreise – allerdings weniger dynamisch als die Häuser. Für 2021 ermittelte die bulwiengesa AG für die Stadt Regensburg bei Erstbezug einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 5.500 Euro, was einer moderaten Steigerung von knapp 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nahezu konstant blieb das Preisniveau für den Wiederverkauf, der im Schnitt bei 4.250 Euro pro Quadratmeter lag.
Im Landkreis Regensburg lag das Preisniveau trotz kontinuierlicher Preissteigerungen in der Vergangenheit auch 2021 immer noch deutlich unter dem der Stadt. Hier kostete eine Neubauwohnung im Schnitt 4.200 Euro pro Quadratmeter, im Wiederverkauf 3.100 Euro pro Quadratmeter.
Zu diesem Preis kann man im Landkreis Schwandorf bereits eine Neubauwohnung erwerben, im Wiederverkauf liegt der Durchschnittspreis bei 2.400 Euro pro Quadratmeter.
Die hohen Einstiegspreise wirken sich auch auf die Renditen aus, denn die Mieten sind nicht im gleichen Verhältnis gestiegen wie die Kaufpreise. Während Investoren in Regensburg mit Renditen um die 3 Prozent kalkulieren, sind in den umliegenden Landkreisen sowie im Raum Schwandorf noch rund vier Prozent durchaus realisierbar.
Zinsanstieg macht sich bemerkbar
Von Dezember 2021 bis Juni 2022 haben sich die Zinsen für zehnjährige Standardkredite mehr als verdoppelt, heißt es im Marktbericht. Zwar liegt das aktuelle Zinsniveau im Mittel immer noch unter dem Niveau von vor zehn Jahren, doch die Zeit der 1%-Finanzierungen scheint erst einmal vorbei.
Prof. Dr. Tobias Just, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der IREBS Immobilienakademie in Regensburg sieht die steigende Inflation als Zinstreiber.
Er prognostiziert, dass als erstes die Projektentwickler zurückhaltend reagieren werden und Projekte zurückgestellt oder aufgegeben werden. Einen drastischen Preiseinbruch sieht der Experte jedoch nicht kommen, eher eine
„deutliche Verlangsamung der Preisentwicklung“.
Markt differenziert sich aus
Michael Müllner, Geschäftsführer von RE/MAX in Regensburg und Schwandorf sieht das ähnlich. Er stellt fest, dass die Nachfrage zunehmend lageabhängig reagiert:
„In Regensburg Stadt ist das Angebot an Grundstücken oder Einfamilienhäusern sehr begrenzt. Wenn hier ein Objekt auf den Markt kommt, ist die Nachfrage ungebrochen hoch.“
Hier kommen aktuell vorrangig Käufer zum Zuge, die keine Fremdfinanzierung benötigen und die Immobilie als Wertsicherung gegen die steigende Inflation sehen.
Die große Mehrheit der Käufer finanziert jedoch nach wie vor das Eigenheim. In der Vergangenheit wichen Käufer oft weit ins Umland aus, um sich den Traum vom eigenen Haus realisieren zu können. Dieser gewichtige Interessentenkreis könnte nun wegfallen, da nicht nur die Finanzierung teurer wird, sondern auch die Baukosten in den letzten zwei Jahren eklatant gestiegen sind, abgesehen von der Materialknappheit, die nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine im Bau an der Tagesordnung ist.
Vor allem ältere, sanierungsbedürftige Immobilien zur Kapitalanlage werden schwerer verkäuflich sein, prognostiziert Michael Müllner:
„Hier wird mancher Eigentümer wohl preisliche Zugeständnisse machen müssen.“
Download Marktbericht
Den 11. Immobilien Marktbericht 2022/2023 für Regensburg, Kelheim und Schwandorf steht hier zum Download bereit .
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